Funktionskieferorthopädie (FKO)

Funktionskieferorthopädie (FKO)

Funktionskieferorthopädie für Kinder

Funktionskieferorthopädische Geräte – FKO-Geräte

Zu den klassischen losen Spangen zählen funktionskieferorthopädische Geräte, die ganzheitlich wirken und während der Wachstumsphase der Kinder und Jugendlichen eingesetzt werden. Wenn eine Fehlstellung von Ober- und Unterkiefer zueinander vorliegt, wird das Wachstum der Kiefer mit diesen locker im Mund liegenden funktionskieferorthopädischen Spangen („Doppeldecker“, bimaxilläre Geräte) gezielt beeinflusst und eine Harmonisierung von Ober- und Unterkiefererreicht.

 

Wie bei fast allen kieferorthopädischen Behandlungen, ist vor einer Behandlung mit einem FKO-Gerät eine Funktionsdiagnostik, die „Funktionsanalyse“, wichtig. 

 

Diese bimaxillären Geräte verbessern die Verzahnung der Zähne, indem körpereigene Kräfte und die Förderung der Muskelaktivität, wie der Lippen- und Kaumuskulatur, genutzt werden. Sie können das Wachstum der Kiefergelenke anregen, für die richtige Lage des Unterkiefers sorgen und einen korrekten Lippenschluss bewirken. Eine gute Kaufunktion und das Sprechen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der korrekten Stellung der Zähne und Kiefer zueinander.

 

Mit funktionskieferorthopädischen Geräten können auch eventuell vorhandene unerwünschte Angewohnheiten (Habits), wie Lippenbeißen und Zungenpressen leichter abtrainiert werden.

 

Zu den Vorteilen von funktionskieferorthopädischen Geräten zählt auch die problemlose Zahnreinigung, die im Gegensatz zu festen Spangen bzw. festsitzenden Klasse II-Geräten (für die Behandlung der Unterkiefer-Rücklage) nicht eingeschränkt wird.

 

In unserer Praxis arbeiten wir mit folgenden bimaxillären Geräten („Doppeldecker“): dem Aktivator, dem Bionator nach Balters und dem Funktionsregler nach Fränkel. Diese können als „Sportgeräte“ für den Mund betrachtet werden, die locker im Mund liegen und durch körpereigene Kräfte (Muskulatur und Wachstum) wirken.

 

Körperwachstum wird bei diesen Geräten vorausgesetzt! Gerne behandeln wir auch mit Vorschubdoppelplatten zur Korrektur der Lagebeziehung der Kiefer zueinander.

 

Der Aktivator wird während Frühbehandlungen und im Wechselgebiss eingesetzt. Durch seine Wirkung auf Ober- und Unterkiefer wird die Lage der Kiefer zueinander korrigiert. Auch ein offener Biss und ein Tiefbiss gehören zu den Indikationen für eine Behandlung mit dem Aktivator.

 

Der Bionator ist dem Aktivator sehr ähnlich, allerdings ist der Kunststoffanteil des Bionators schmäler und der Bereich der oberen Schneidezähne bleibt frei. Am Gaumen ist ein Drahtbügel integriert, der einen Einfluss auf die Zungenlage hat. Mit einem Bionator können ein offener Biss, ein Vorbiss und ein Überbiss behandelt werden. 

 

Der Funktionsregler nach Fränkel kann sowohl während einer Frühbehandlung im Milchgebiss als auch bei älteren Kindern eingesetzt werden. Er wird ebenfalls dazu verwendet, um die Lagebeziehung von Ober- und Unterkiefer zueinander zu korrigieren. Wir verwenden den Funktionsregler, wenn der Unterkiefer im Verhältnis zum Oberkiefer zu weit vorsteht.  

 

Im Gegensatz zu den locker im Mund liegenden funktionskieferorthopädischen Geräten, werden Vorschubdoppelplatten (VDP) als einzelne Spangen im Ober- und Unterkiefer eingesetzt. Diese Spangen sind mit Metallstegen miteinander verbunden, fördern dadurch ebenfalls das Wachstum des Unterkiefers und können somit eine Rücklage des Unterkiefers behandeln. Außerdem können Zahnbewegungen durchgeführt werden. So vereinen sie die Möglichkeiten der funktionskieferorthopädischen Geräte mit denen der aktiven Plattenapparaturen.

 

 

Tragezeit der Geräte:

Die funktionskieferorthopädischen Geräte müssen am Nachmittag und in der Nacht getragen werden, um die erwünschte Wirkung zu erzielen. Bei diesen Geräten ist eine ausreichende Tragezeit auch tagsüber zwingend erforderlich, da sonst keine Veränderungen des Kieferknochens möglich sind.

 

 

Herstellung der FKO-Geräte:

Um ein funktionskieferorthopädisches Gerät im Techniklabor herzustellen, müssen vom Ober- und Unterkiefer Abdrücke und ein spezieller Wachsbiss genommen werden. Aus diesen Abdrücken werden zwei Gipsmodelle erstellt, auf denen dann der Zahntechniker eine individuelle Spange herstellen kann.

 

Heutzutage gibt es diese herausnehmbaren Zahnspangen in vielen Farben, mit bunten Bildchen und auf Wunsch auch mit Glitzer. So kann jedes Kind seine eigene, individuelle Spange mitgestalten.

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